Chronik

1957 – Gründung der Feuerwehr durch beherzte Männer aus Ötztal Bahnhof: Götsch Johann, Föger Fritz, Bair Josef, Bair Johann, Bair Peter, Tipotsch Hubert, Leitner Paul, Zeni Bruno, Gadner Albert, Stigger Albert, Wohlfart Josef, Köll Albert und Kranebitter Herbert waren die ersten, die ab dem Frühjahr dieses Jahres bereit waren, eine Löschgruppe der FF Haiming zu bilden und den wenigen Bewohnern von Ötztal Bahnhof in Notsituationen zu helfen. Nachdem auch die Gemeinde und die Feuerwehr Haiming überzeugt werden konnten, stand dem Start nichts mehr im Wege. Bald schon fanden die ersten Übungen statt und offiziell wurde die Gruppe am 10. November dem Bezirksfeuerwehrinspektor Egger vorgestellt. Kommandant der neuen Löschgruppe wurde Johann Götsch, sein Stellvertreter war Josef Bair.

1958/1959 – Die ersten Jahre waren geprägt von Aufbauarbeit: Es gab nur wenige Ausrüstungsgegenstände, keine Transportmittel und eine nur schlecht geeignete Unterbringungsmöglichkeit der Einsatzgeräte. Als „Feuerwehrhaus“ diente ein Schuppen neben dem „Eiskeller“ des Hotels Ötztalerhof. Nur wenige Schläuche waren vorhanden, einige Laternen mit Kerzen und Kleingeräte. An eine Pumpe war zum damaligen Zeitpunkt nicht zu denken. 1958 wurden Privatpersonen gefragt, ob sie bereit wären, im Einsatzfall ihr Auto der Feuerwehr zur Verfügung zu stellen. Ein Jahr später wurde ein Anhänger gekauft, die Gemeinde finanzierte die erste Tragkraftspritze. Gezogen wurde der Anhänger am Anfang von Hand, dann vom VW-Bus von Albert Neurauter aus der Brunau. Der Mannschaftsstand betrug damals 15 Mann.

1961 – Endlich ein eigenes Fahrzeug! Von der FF-Haiming wurde in diesem Jahr der gebrauchte Steyr-LKW übernommen, mit offener Ladefläche und Holzbänken als Sitze. Das Fahrzeug hatte kein Verdeck – man kann sich vorstellen, wie angenehm eine Fahrt bei Regen oder Schnee war. Beim Eiskeller gab es keine Möglichkeit das Fahrzeug unterzustellen, also musste eine andere Lösung gesucht werden. Dies fand sich in einer Privatgarage bzw. einer Baracke im Handelsweg. Das Fahrzeug tat trotz seiner Einfachheit seinen Zweck und war bei vielen Übungen und Einsätzen im Dienst – jetzt waren wir endlich mobil und nicht mehr auf Unterstützung von Privatleuten angewiesen. Bis 1967 war das Fahrzeug bei uns, dann wurde es ersetzt.

1964 – Wir bekamen eine Feuerwehrfahne! Worauf andere Feuerwehren oft jahrzehntelang waren mussten, ging bei uns schneller in Erfüllung als gedacht. Frau Magdalena Buchholz (damalige Besitzerin des Hotels „Ötztalerhof“) ermöglichte uns die Anschaffung. Am 24. September wurde die Fahne bei einem Zeltfest feierlich geweiht und ist seitdem unser besonderer Stolz. Das Bild zeigt Fahnenpatin Magdalena Buchholz, den stolzen Kommandanten Johann Götsch und Fähnrich Peter Bair bei der Einweihung.

1967 – Wiederum ein besonderes Jahr! Der alte Steyr-LKW wurde ausgemustert und dafür ein neuer „Opel Blitz“ mit Vorbaupumpe von der Fa. Rosenbauer/Linz angekauft. Für die damalige Zeit war es ein besonderes Fahrzeug! Die Vorbaupumpe, die vom Fahrzeugmotor angetrieben wurde, überzeugte durch eine immense Förderleistung von 1200 l/min und war in weniger als einer Minute einsatzbereit! Mit dem neuen Fahrzeug waren wir bei vielen Feuerwehren zu Besuch, um es dort vorzustellen. Bei zahlreichen Einsätzen und Übungen hat sich der „Blitz“ bewährt und war lange unser Stolz. Auf dem Bild sehen wir ihn nach einer Überholung im Jahre 1987. Er wurde im Jahre 2000 außer Dienst gestellt.

Das Fahrzeug bekam auch eine neue „Heimat“ in der Garage der Volksschule. Anfangs war die Größe der Garage ideal, aber mit der Zeit wurde es sehr eng. 1967 waren 25 Männer bei der Feuerwehr, diese Zahl wuchs auf über 40 im Jahre 1990. Auch wurden immer mehr Geräte angeschafft (Atemschutzgeräte, Schmutzwasserpumpe, Stromaggregat), die teilweise nicht im Auto untergebracht werden konnten. So wurde schon in den 80er Jahren Überlegungen angestellt, ob nicht eine neue Unterbringungsmöglichkeit gesucht werden sollte. Aber erst 1997 konnte durch den Neubau eines Feuerwehrhauses in der Gewerbestraße ein entsprechender Platz gefunden werden.

Die 70er – Der Ortsteil Ötztal Bahnhof wuchs, immer mehr Gewerbebetriebe siedelten sich an. Die Aufgaben, die sich im Laufe der Zeit der Feuerwehr stellten, wurden vielfältiger und zahlreicher. Bei vielen Tätigkeiten konnte mit den vorhandenen 25 Männern nicht das Auslangen gefunden werden, weil zahlreiche Pendler dabei waren, die während des Tages nicht im Ort waren – ein Problem, das heute noch viel stärker auftritt. 1974 fand sich eine Gruppe von 8 Jugendlichen, die bereit waren, der Feuerwehr beizutreten und auf den bevorstehenden Feuerwehrwettbewerb in Zirl zu trainieren. In den folgenden Jahren traten immer wieder junge Männer der Feuerwehr bei und langsam nahm der Mannschaftsstand zu. Er betrug 1977 fast knapp über 30 Mann. Von Frauen in der Feuerwehr war damals noch nirgends die Rede – die Zeit dazu war noch nicht reif!

1988 – In diesem Jahr änderte sich personell viel. Kommandant Johann Götsch, der sein Amt nun seit 31 Jahren ausübte, legte seine Funktion zurück, sein Nachfolger wurde Erwin Föger. Auch der bisherige Stellvertreter Josef Bair wurde abgelöst; ihm folgte sein Sohn Max – der Apfel fällt nicht weit vom Stamm! Kassier war damals Johann Zeni, Schriftführer Markus Pfitscher.

Auffallend ist, dass in jener Zeit Tätigkeiten, die nicht typisch sind für die Feuerwehr, stark zunahmen. Vor allem Absperrdienste und Aufsichtstätigkeiten bei Veranstaltungen forderten immer mehr Personal.

1997 – Das Platzproblem in der Garage der Volksschule wurde immer größer. So wurden auch von Seiten der Gemeinde Überlegungen angestellt, eine neue Unterkunft zu schaffen. Es dauerte aber noch bis 1997, bis das neue Feuerwehrhaus, in dem auch die Musikkapelle untergebracht ist, bezogen werden konnte.

Im Herbst 1997 begannen wir erstmals mit der Feuerwehrjugend-Ausbildung. Die beiden Betreuer Stefan Zeni und Karl Hassel konnten mit 15 Mädchen und Burschen schon nach wenigen Wochen am Kompass-Marsch des Bezirkes Imst teilnehmen und damit einen erfolgreichen Start absolvieren. Heute ist die Feuerwehrjugend in vielen Feuerwehren ein wichtiger Bestandteil der Nachwuchsarbeit – durch die gute Ausbildung sind die Mädchen und Burschen bei ihrer Übernahme in den Einsatzdienst bereits vollwertige Mitglieder.

2000 – Auch der Opel Blitz war inzwischen in die Jahre gekommen und es musste an eine Neuanschaffung gedacht werden. Nach vielen Gesprächen und Besichtigungen wurden im Herbst 1999 ein Tanklöschfahrzeug (TLF) Mercedes 815 mit 1500l Wasserinhalt bei der Fa. Lohr bestellt. Das Fahrzeug wurde ein Jahr später geliefert und bei der Florianfeier 2001 eingeweiht. Bernadette Mair übernahm das Amt der Fahrzeugpatin. Seither ist das TLF bei Einsätzen und Übungen ein geschätztes Fahrzeug, weil sich auch mit wenigen Leuten ein schneller Löschangriff vortragen lässt und zahlreiche Geräte, die mitgeführt werden, den Einsatz erleichtern. Der Opel Blitz wurde nach der Lieferung des TLF ausgemustert und befand sich lange In Privatbesitz in Vorarlberg und Kärnte. Im Dezember 2018 wurde er von uns zurückgekauft und befindet sich derzeit in Restauration als Museumsfahrzeug. Von der Feuerwehr Haimingerberg übernahmen wir Mitte 2000 das gebrauchte Kleinlöschfahrzeug als zweites Fahrzeug.

2003 – Ein Höhepunkt in der Geschichte unserer Feuerwehr war das Jahr 2003. Wir blieben nicht länger eine Löschgruppe der FF Haiming, sondern wurden von der Gemeinde als eigene, selbstständige Feuerwehr anerkannt. Bis 2006 blieb Erwin Föger Kommandant, dann löste ihn Stefan Zeni ab. Sein Stellvertreter wurde Thomas Pichler.

2006 – Neuwahlen bei der Jahreshauptversammlung, nach 18 Jahren übernimmt Stefan Zeni das Kommando, Stellvertreter wird Thomas Pichler, Kassier bleibt Michael Mair und Schriftführer wird Erwin Föger

2013 – Lieferung des neuen Kleinlöschfahrzeuges „Iveco“, aufgebaut von der Fa. Magirus Bandschutztechnik. Eine absolute Neuheit im Feuerwehrwesen zeichnet den wechselbaren Containeraufbau aus. So kann man in kürzester Zeit den passenden Container für den jeweiligen Einsatz beladen. Weiters bieten dieses Fahrzeug sehr viel Platz für neue, notwendige Ausrüstungsgegenstände. Angie Tipotsch übernahm das Amt der Fahrzeugpatin.

2018 – 16. Jahreshauptversammlung im Saal der Lebenshilfe Ötztal Bahnhof mit Neuwahlen. Kommandant OBI Stefan Zeni übergibt sein Amt nach 12jähriger Tätigkeit an Thomas Pichler. Sein Stellvertreter wird Klaus Halfinger. Kassier Michael Mair wird von Karola Weiss abgelöst, Schriftführer bleibt Erwin Föger.